Aufregendes und lehrreiches Rennen im Südwesten Frankreichs.
Das dritte Rennwochenende des Lamera Cup brachte Lion Düker nach Südwestfrankreich. Auf der anspruchsvollen Rennstrecke in Nogaro erlebte Lion eine wahre Regenschlacht und musste dabei sein ganzes fahrerisches Geschick beweisen – am Ende wurde er mit einem Doppelpodium belohnt.
„Die Anreise nach Nogaro war bereits eine Herausforderung. Bei Dauerregen konnte ich mich schonmal darauf einstellen, was mich später auf der Strecke erwartete“, scherzte Lion. Das Rennen auf dem Circuit Paul Armagnac in Nogaro forderte den 20-jährigen Nachwuchspiloten aus Rottweil besonders. Noch nie auf der engen Strecke unterwegs gewesen, galt es für ihn im Freien Training die Grenzen auszuloten, ohne diese zu überschreiten. „Ich bin zum ersten Mal mit dem Lamera im Nassen gefahren und dazu noch auf solch einer engen Strecke. Ein kleiner Fehler und man hätte direkt in der Mauer gehangen“, erklärt Lion.
Trotzdem ging er bestens gelaunt in das Rennen über zehn Stunden. Wie auch bei den Läufen zuvor, wird dieses in zwei Teile aufgeteilt. Am Samstag standen drei Stunden auf dem Programm, sonntags folgten dann die restlichen sieben Stunden. Nach einem soliden Zeittraining übernahm Lion am Samstag die Rolle des Startfahrers. Den fliegenden Start auf nasser Strecke bewältige er bravourös und machte direkt Plätze gut. Er übergab das Auto auf Platz drei liegend an seinen Teamkollegen. Die letzten 30 Rennminuten absolvierte der Baden-Württemberger seinen zweiten Einsatz und holte noch einen verdienten zweiten Rang heraus. „Wir haben wirklich alles gegeben. Der Start und die nasse Strecke waren eine neue Erfahrung für mich, dass wertet mein erstes Podium im Lamera Cup nochmals auf. Das gesamte Team hat eine super Leistung gezeigt“, freute sich Lion am Samstagabend.
Den Schwung vom Vortag nahm das Team dann auch mit in den Lauf am Sonntag. Erneut regnete es stark und es gab im Feld zahlreich Unfälle. Lion hielt sich aber aus allem heraus und fuhr an die Spitze des Feldes seiner Klasse. „Das war auf der Strecke eine unglaubliche Schlacht und nicht einfach sich bei der schlechten Sicht ohne Schäden durchzukämpfen“, berichtet der Sportwagen-Rookie im Nachgang. Leider nahm das Rennen aber auch für Lion und seine Teamkollege eine ungeahnte Wendung – ein Teamkollege verlor das Auto und landete im Kies. Mit einem Schaden an der Vorderachse wurde der Lamera an die Box geschleppt. Die Boxencrew lieferte im Anschluss einen unglaublichen Job und brachte das Auto zurück auf die Strecke – mit über zehn Runden Rückstand schien jedoch alles verloren. Aufgeben war aber keine Option und so attackierte das Fahrertrio. Mit perfekten Runden holten sie wieder auf und Lion fuhr kurz vor dem Ziel auf Platz drei nach vorne.
„Der Motorsport hat heute wieder bewiesen, dass ein Rennen erst mit dem Fallen der Zielflagge beendet ist. Nach dem Unfall haben wir alle voll attackiert und unser Bestes gegeben, Platz drei ist der verdiente Lohn dafür. Ein großes Lob geht an unsere Mechaniker, die in kürzester Zeit das Auto repariert haben. Ich bin mit dem Wochenende sehr zufrieden, direkt ein Doppelpodium einzufahren – viel besser kann es nicht laufen. Nun peilen wir den ersten Sieg an“, zeigte sich Lion weiter kämpferisch.
Vom 9.-10. Juli findet das Halbzeitrennen des Lamera Cup auf der französischen Formel-1-Rennstrecke in Le Castellet statt.